Coworking Space Weltenraum
©Oliver Pohl

28. März 2023

Cowork makes the dream work? Olaf Bremer im Interview über dritte Orte wie Coworking-Spaces

Spätestens durch die Pandemie haben wir gelernt, dass Wissensarbeit nicht mehr ausschließlich an ein Büro gebunden sein muss. Diese Entwicklung bringt nicht nur Themen wie Homeoffice und Remote Work auf die Agenda, sondern auch dritte Orte wie Coworking-Spaces, an denen Menschen zum Arbeiten zusammenkommen. Wir haben mit Olaf Bremer über das Konzept gesprochen.

Für Euch als Projekteinrichter ist gerade viel in Bewegung. Über mobiles Arbeiten und Homeoffice haben wir bereits gesprochen, uns interessiert auch Eure Sicht auf die Entwicklung von Coworking-Spaces. Wie steht Ihr als projekt\/\/partner zu dem Thema?

 

Das Arbeiten in Coworking-Spaces ist eine sehr interessante Entwicklung, und wir sind nicht erst seit der Pandemie in diesem Sektor aktiv. Anders, als wir es vielleicht vom amerikanischen Coworking-Unternehmen „WeWork“ in den USA kennen, hat sich Coworking bei uns sehr individuell etabliert. In den Spaces, die wir kennengelernt haben und einrichten durften, steht die Individualität der Anbieter im Vordergrund: Wir konnten durch unsere Beratung immer einen sehr speziellen räumlichen Anspruch umsetzen.

Wie sieht ein guter Coworking-Space aus? Welche Faktoren stehen bei der Planung und Einrichtung im Vordergrund?

 

Wie in vielen Bereichen der neuen Arbeitswelten steht auch hier das Thema Flexibilität ganz oben auf der Agenda, die Kunden wünschen sich transversale Nutzungskonzepte. Ein Setting mit einer Agora, also einem Marktplatz an zentraler Stelle, wird schnell zum Mittelpunkt einer Location. Kombiniert mit flexiblen Möbeln – wie zum Beispiel Tischen und Stühlen auf Rollen – können die Nutzer sehr dynamisch immer wieder neue, an die jeweiligen Bedürfnisse angepasste Arbeitsplätze schaffen. Vom All-Hands-Meeting bis zur Pitch-Situation ist alles schnell hergerichtet.

Warum wollen manche Menschen weder im klassischen Büro noch alleine im Homeoffice arbeiten? Was treibt sie dazu an, sich in einem Coworking-Space einzumieten?

 

Sehr häufig hören wir, dass der Austausch und der Blick über den Tellerrand hinaus das ist, was das Treffen im Coworking-Space besonders macht. Die Menschen wollen ihre lokale Community pflegen und in den kreativitätsanregenden Austausch gehen. Ein Nutzer eines Coworking-Spaces hat mal zu mir gesagt: „Hier findet man Serendipität – also Ideen oder Gedanken, die man eigentlich gar nicht gesucht hat.“

Gibt es besondere Herausforderungen oder Eigenheiten, die Ihr als projekt\/\/partner beachten müsst, wenn Ihr Coworking-Flächen wie die von Weltenraum plant?

 

Wir schauen uns immer sehr genau an, was unsere Kunden erwarten und wie sie die neuen Räume nutzen wollen. Beim Weltenraum in Iserlohn ging es darum, mit einem kleinen Budget und ohne große bauliche Eingriffe aus einer ehemaligen Etage für Private Banking einen Coworking-Space zu entwickeln. So wurde zum Beispiel aus einem Beratungsraum für diskrete Kundengespräche ein Podcast-Studio. Manchmal gelingt es schon mit kleinen Anpassungen eine große Wirkung zu erzeugen.

Wie schätzt Ihr als New-Work-Profis die Zukunft des Coworkings ein? Wird der Bedarf an Flächen zum gemeinsamen Arbeiten steigen oder handelt es sich um eine Trenderscheinung, die wieder abflauen wird?

 

Durch die Einblicke, die wir durch unsere Projekte gewinnen, sehen wir, dass sich die Welt der Arbeit dauerhaft wandelt. Third Places wie Orte zum gemeinsamen Arbeiten werden sich dabei fest etablieren. Allein der gesellschaftliche Wandel, der mit den Veränderungen der Innenstädte einhergeht, wird noch viele interessante Entwicklungen auslösen. Und die werden auch beeinflussen, wie und wo wir arbeiten – da sind wir uns sicher.

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Hallo, ich bin Olaf Bremer. Sie haben Fragen zum Projekt? Sprechen Sie mich an.

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