Open-Space-Office der Greyfield Group
©Jens Hauer

4. Oktober 2019

Redevelopment von Bestandsimmobilien: Interview mit Timm Sassen

Die Greyfield Group aus Essen fokussiert sich ausschließlich auf das Redevelopment von Bestandsimmobilien. Das Team um die Geschäftsführerin Sarah Dungs und den Gründer Timm Sassen glaubt an die Chancen, die alte Gebäude bieten. Gerade dann, wenn deren Charme nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Gemeinsam mit Vitra realisiert, befindet sich das Greyfield-Office in einer 60er- Jahre-Immobilie in bester Lage in Essens Innenstadt.

Herr Sassen, wie sahen Ihre Büros vorher aus?

 

Wir hatten vorher Zellenbüros und sind in unsere Fläche hineingewachsen. Im Zweierbüro saßen plötzlich vier Mitarbeiter. Die Türen waren immer auf. Die hätten wir aushängen können. Die Architektur hat in keinster Weise unterstützt, wie wir arbeiten wollen, sondern eher behindert.

Bestandsgebäude passen oft nicht zu New-Work-Konzepten: lange Flure, viele kleine Zellen ...

 

Das ist unser Geschäftsmodell. Wir sagen generell: Deutschland ist fertig bebaut. Gerade auch bei Bürobauten. Die vorhandene Substanz ist veraltet. Wir sehen aber die Chancen, die der Bestand bietet. Dieses Gebäude aus den 60er-Jahren hat eine perfekte Lage in der Innenstadt. Wenn ein paar Grundparameter wie Statik und Brandschutz stimmen, können Sie aus jedem Bestandsgebäude ein adäquates Büro realisieren.

Open-Space-Office von Greyfield
©Jens Hauer
Das Open-Space-Office von Greyfield ist nicht nur auf hybrides Arbeiten ausgerichtet, sondern fördert auch interne Kommunikation, Zusammenhalt und Transparenz.

Wie haben Sie den Prozess erlebt?

 

Sehr offen und ehrlich. Wir hier im Ruhrgebiet ticken so und erwarten das auch bei Geschäftspartnern. Daraus entwickelt sich dann ein Vertrauensverhältnis.

Gab es Bedenken bei den Mitarbeitenden?

 

Viele! Hätten alle sofort „Hurra“ geschrien, hätte mich das gewundert. Freiheit verursacht oft auch Ängste. Wir haben Mitarbeitende von 20 bis 64 Jahren. Man muss auf jeden Einzelnen eingehen. Mit dem Einzug haben alle schnell gespürt, dass es so ideal ist.

Sie müssen nirgendwo nachbessern?

 

Nein. Von 28 Arbeitsplätzen sind aber zurzeit nur 18 belegt. Jedes Büro funktioniert, solange es nicht am Limit ist.

Open Space ändert auch die Arbeitsweise?

 

Im alten Büro wurde die Kommunikation schwierig. Ich habe etwa als Geschäftsführer nicht mehr jeden Mitarbeiter gesprochen. Hier gibt es viel mehr Austausch. Launen werden dabei aber auch schneller sichtbar. Das fördert den Zusammenhalt und ist ehrlicher.

Hier lesen und sehen Sie, wie ein Team der Greyfield Group für den eigenen Unternehmenssitz gemeinsam mit Vitra und den projekt\/\/partnern ein offenes Bürokonzept in einer Bestandsimmobilie entwickelte.

Kontakt

Hallo, ich bin Olaf Bremer. Sie haben Fragen zum Projekt? Sprechen Sie mich an.

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